Duales Studium oder Ausbildung?
Welche Vorteile hat ein duales Studium? Passt ein duales Studium zu mir?
In einem dualen Studium hast du viel zu tun, immerhin hast du nach 3 oder 3,5 Jahren meist mehr als einen Abschluss in der Tasche. Aber was ist das eigentlich genau, das duale Studium, und mit welchen Vor- und Nachteilen hast du es dort zu tun? Dazu erfährst du hier mehr:
Duales Studium – was ist das genau?
Duale Ausbildung, duales Studium – in Deutschland scheint alles, was mit einer Berufsausbildung zu tun hat, dual zu sein. An dieser Stelle müssen wir sagen: Neben der dualen Ausbildung gibt es noch die schulische Ausbildung, die doppelt qualifizierende Ausbildung, ….und eben das duale Studium. Warum Ausbildungen oft dual sind und was genau damit gemeint ist, kannst du hier nachlesen. Bei einem dualen Studium kann es sein, dass du sogar an drei verschiedenen Lernorten unterwegs bist, nämlich Berufsschule, Betrieb und Hochschule. Sicher ist, dass du einen Teil des dualen Studiums in deinem Ausbildungsbetrieb verbringst und dort arbeitest. Abhängig vom Arbeitgeber verbringst du deine Theoriezeit an einer Hochschule, Berufsakademie oder ähnlichen Institutionen. Es gibt auch duale Studiengänge, bei denen du am Schluss nicht nur ein Studium und praktische Erfahrungen, sondern auch einen IHK-Abschluss in der Tasche hast. Hier kann auch die Berufsschule zu deinen Aufenthaltsorten gehören. Informiere dich am besten vorher über das genaue Angebot deines Arbeitgebers.
Duales Studium – die Vorteile
Zusammengefasst bietet das duale Studium dir folgende Vorteile:
Du verbindest Theorie und Praxis
Durch die enge Verzahnung von Theorie und Praxis kannst du das erlernte Wissen gleich in deinem Betrieb umsetzen. Das hilft dir beim Verständnis von vielen Themen und außerdem siehst du direkt, wofür du das theoretische Wissen benötigst.
Du hast mehr als einen Abschluss und sparst Zeit
Ein Bachelorstudium dauert zumeist sechs bis acht Semester, eine Ausbildung oftmals drei Jahre. Wenn du beides machen möchtest, benötigst du also ca. sechs Jahre. Mit einem dualen Studium (mit anerkanntem Ausbildungsberuf) hast du beides in ungefähr der Hälfte der Zeit in der Tasche und musst dich nicht zwischen Ausbildung und Studium entscheiden.
Du musst dir kaum Sorgen ums Geld machen
Während eines dualen Studiums bekommst du Gehalt, von dem du dein Leben finanzieren kannst. Außerdem übernehmen die Unternehmen zumeist die Studiengebühren und/oder auch Kosten für Bücher, Studienmaterial o.ä.. Du musst also nicht während deines Studiums kellnern gehen, um alles zu bezahlen – das Geld wird monatlich auf dein Konto überwiesen.
Über die Stadtgrenzen hinaus
Oftmals bieten Unternehmen den dualen Studenten die Möglichkeit, während der Praxisphasen an anderen Standorten zu arbeiten. So kannst du die Arbeitsweise und die Kollegen des Unternehmens auch an anderen Standorten kennenlernen – und die Stadt gleich dazu. Abhängig vom Arbeitgeber sind auch Auslandsaufenthalte möglich.
Studienbedingungen
Die Studienbedingungen sind im dualen Studium häufig sehr gut. Die Studiengänge sind genau auf die Bedürfnisse der Unternehmen sowie Studenten ausgerichtet und die Gruppengrößen meistens überschaubar, sodass du nicht im Hörsaal untergehst und auf deine individuellen Fragen eingegangen werden kann. Außerdem musst du neben dem Studium keine Praktika machen – dafür hast du ja deine praktische Arbeit im Betrieb.
Gute Übernahmechancen
Deine Chancen, nach dem dualen Studium von deinem Unternehmen übernommen zu werden, sind gut. Schließlich kennst du schon alle Strukturen, die Kollegen und die Arbeitsweise – und hast zusätzlich einen Studienabschluss in der Tasche.
Duales Studium – Gibt es Nachteile?
Das duale Studium kann auch Nachteile haben. Wir haben dir hier ein paar Beispiele aufgeführt, die von einigen als Nachteil empfunden werden. Wie das für dich ist, musst du selbst entscheiden:
Kaum Flexibilität
Wenn du dich für ein duales Studium entscheidest, sind deine Tage, Wochen und Monate ziemlich genau durchgeplant. Aus diesem Grund sind Änderungen nur schwer möglich. Du hast dich für den falschen Studiengang entschieden? Ein Wechsel ist dann eher schwierig. Dir ist die Arbeitsbelastung zu hoch? Auch hier kannst du nicht einfach ohne Rücksprache weniger Kurse belegen, da diese genau festgelegt und geplant sind. Du möchtest gern häufiger oder länger ins Ausland? Da musst du erst klären, ob dein Ausbildungsbetrieb damit einverstanden ist und/oder die Zeiten mit den Praxislernphasen kombinierbar sind.
Hohe Arbeitsbelastung
Da du in der Zeit, in der andere eine Ausbildung machen, gleich noch ein Studium oben drauflegst, musst du natürlich mit einer hohen Arbeitsbelastung rechnen. Außerdem hast du in der Zeit, in der „normale“ Studenten Semesterferien haben, deine Praxis- oder Berufsschulphasen zu absolvieren. Natürlich kannst du auch frei nehmen – dafür hast du deine Urlaubstage (meistens ca. 26-30/Jahr). Auf Grund der hohen Belastung fällt es manchen dualen Studenten schwer, Freundschaften aufzubauen. Andere sprechen positiv davon, dass die hohe Arbeitsbelastung sie umso enger mit ihren Ausbildungs- und Arbeitskollegen zusammenbringt.
Spezialisierung
Ein duales Studium ist immer genau auf das Unternehmen zugeschnitten. Das heißt, du spezialisierst dich auf einen bestimmten Arbeitsbereich sowohl in der Theorie als auch in der Praxis. Das kann von Vorteil sein, aber auch von Nachteil, wenn du dich nach dem dualen Studium anderweitig umschauen möchtest. So kannst du beispielsweise eine wissenschaftliche Laufbahn nicht ohne weiteres einzuschlagen, sondern musst ggfls. weitere Voraussetzungen mitbringen oder Leistungen nachweisen bzw. nachholen.
Duales Studium – ist das was für mich?
Diese Frage musst du dir nun selbst beantworten. Natürlich hat das duale Studium einige Vorteile, aber eben auch ein paar Nachteile. Überlege am besten, was du für ein Mensch bist, was du erreichen möchtest und was du bereit bist, dafür einzusetzen. Für viele ist das duale Studium genau der richtige Weg in eine erfolgreiche Zukunft. Auch für dich?
Hier geht´s lang