Ausbildung plus Nebenjob
Worauf du achten musst, wenn du einen Nebenjob aufnehmen möchtest
Du machst eine Ausbildung, möchtest aber gern nebenbei noch ein bisschen Geld verdienen? Grundsätzlich spricht erstmal nichts gegen einen Nebenjob in der Ausbildung. Allerdings solltest du ein paar Dinge beachten, damit das für deine Arbeitgeber und auch für dich gut funktioniert.
Regelungen im Ausbildungsvertrag
Schau erstmal in deinem Ausbildungsvertrag nach, ob zum Thema Nebenjob irgendwas geregelt ist. Manchmal schließen Arbeitgeber einen weiteren Job neben der Ausbildung kategorisch und vertraglich aus, damit der Auszubildende sich komplett auf die Ausbildung konzentrieren kann. Ist in deinem Vertrag dazu nichts festgehalten, ist ein Nebenjob grundsätzlich möglich.
Informationspflicht als Azubi
Du darfst allerdings nicht vergessen, deinen Arbeitgeber über deinen potenziellen neuen Nebenjob zu informieren, hierzu bist du als Arbeitnehmer/Azubi verpflichtet. Zudem kann dein Arbeitgeber dann auf diese Information reagieren und dir den Nebenjob auch verbieten.
Welche Nebenjobs sind neben der Ausbildung okay?
Grundsätzlich gilt, dass dein Nebenjob nicht dem Erfolg deiner Ausbildung im Weg stehen darf. Suchst du dir also einen Nebenjob mit einem hohen Verletzungsrisiko, kann es sein, dass diese Nebentätigkeit unzulässig ist und dein Arbeitgeber diese verbieten kann. Auch ein Nebenjob bei einem Mitbewerber deines Arbeitgebers kann aus naheliegenden Gründen abgelehnt werden.
Nebenjob im Urlaub?
Grundsätzlich dient der Urlaub zur Erholung. Wenn deine Nebentätigkeit nicht dem Urlaubszweck widerspricht, also deine Erholung nicht gefährdet ist, darfst du auch in deinem Urlaub einem Nebenjob nachgehen. Allerdings ist ein Job eben Arbeit und dient in den allermeisten Fällen nicht der Erholung. Aus diesem Grund solltest du in deinem Urlaub möglichst auch deinem Nebenjob nicht nachgehen.
Arbeitszeiten bei Ausbildung und Nebenjob
Es ist gesetzlich klar geregelt, wie viele Stunden in der Woche gearbeitet werden dürfen. Wenn du unter 18 bist, darfst du nicht mehr als 40 Stunden in der Woche arbeiten (fünf Wochentage, pro Tag max. 8 Stunden). Diese Zeit gilt nicht pro Job sondern insgesamt, also für Ausbildung und Nebenjob zusammen. Bei volljährigen Auszubildenden erhöht sich diese Zeit auf 48 Stunden pro Woche (6 Arbeitstage). Allerdings musst du die gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeit von 11 Stunden einhalten.
Übrigens: Auch der Besuch der Berufsschule gilt rechtlich als Arbeitszeit.
Weitere Vorgaben für einen Nebenjob während der Ausbildung
Darüber hinaus musst du ein paar Aspekte beachten, wenn du dich für einen Nebenjob zusätzlich zur Ausbildung entscheidest:
- Versicherung: du musst die Einkommensgrenze des Nebenjobs einhalten, sonst wird dein Nebenjob sozialversicherungspflichtig.
- BAföG: Solltest du BAföG bekommen, besprich mögliche Änderungen/Auswirkungen mit deinem Sachbearbeiter.
- BAB: Auch hier musst du dich informieren, ob die Höhe deiner Berufsausbildungsbeihilfe angepasst wird, wenn du einen Nebenjob ausführst.
- Kindergeld: Auf das Kindergeld hat ein Nebenjob aktuell keine Auswirkungen.
Nebenjob während der Ausbildung – Ja oder Nein?
Diese Frage kannst wohl nur du dir selbst beantworten (wenn dein Arbeitgeber Nebenjobs nicht vertraglich ausgeschlossen hat). Wenn du zusätzlich zur Ausbildung einen Nebenjob annehmen möchtest, überlege dir vorher genau, ob du das wirklich willst, schließlich ist ein Nebenjob auch eine zusätzliche Belastung. Schau dir genau an, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und sprich mit deinem Ausbildungsbetrieb. Dann steht einem Nebenjob nichts im Weg.
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