Ausbildung mit Behinderung

Wie du mit Behinderung eine gute Ausbildung machen kannst

Ausbildung mit Behinderung | © adpic
Ausbildung
von Judith am 05.09.2023

Der erste Schritt auf dem Weg zu deiner Ausbildung ist eine Reha-Beratung durch die Agentur für Arbeit, die normalerweise in deiner Schule stattfindet. Dort wirst du individuell beraten, um herauszufinden, welcher Beruf und welcher Bildungsweg für dich am besten passen. Auch bei der Vermittlung eines Ausbildungsplatzes und der Ausbildungsvorbereitung bekommst du Unterstützung.

Es stehen dir verschiedene Möglichkeiten für deine Ausbildung offen:

  • Kooperative Ausbildung: Ausbildung im Betrieb mit zusätzlicher Unterstützung durch einen Bildungsträger
  • Integrative Ausbildung: Ausbildung bei einem Bildungsträger mit Praxisanteil in einem Betrieb
  • Ausbildung zum/zur Fachpraktiker/in: Die Ausbildung ist an die besonderen Anforderungen von Menschen mit Behinderungen angepasst.  Es stehen verschiedene Ausbildungen und Abschlüsse zur Auswahl, auf die du im Anschluss auch noch weiter aufbauen kannst. Eine Übersicht findest du hier.

Förderung & finanzielle Unterstützung

Finanzielle Unterstützung erhältst du zum Beispiel bei den Kosten für berufsvorbereitende Maßnahmen, Fahrtkosten, Lernmaterial, Berufskleidung und Prüfungsgebühren.
Einige Kosten werden von der Agentur für Arbeit übernommen, andere von deinem Integrationsamt (manchmal heißt es auch Inklusionsamt).

Die Agentur für Arbeit und das Integrationsamt sind ebenfalls für dich da in Sachen Beratung und nicht-finanzieller Unterstützung. 

Manchmal ist während der Ausbildung auch eine dauerhafte Unterstützung im Ausbildungsbetrieb durch eine dritte Person notwendig, wenn es z.B. darum geht, dass du trotz einer Gehörlosigkeit kommunizieren musst. Du kannst dann eine Ausbildungsassistenz beantragen. (Falls du über diesen Beitrag gestolpert bist, weil du nach Infos über die Assistierte Ausbildung suchst, schau dir gerne diesen Beitrag von uns an).

Wenn du für deine Ausbildung mehr Zeit benötigst, brauchst du dir normalerweise auch keine Sorgen zu machen. In dem Fall kannst du einen Antrag bei der für dich zuständigen Kammer stellen und so eine Verlängerung deiner Ausbildungszeit bekommen.

Tipp für deine Bewerbung

In Betrieben, in denen bislang noch keine Menschen mit Behinderung arbeiten oder ihre Ausbildung machen, kann es sein, dass dein zukünftiger Chef oder seine Mitarbeiter etwas zurückhaltend sind und sich vielleicht nicht trauen, dir offen Fragen zu deiner Behinderung zu stellen. Damit alle wissen, wie sie am besten damit umgehen und dich möglichst gut unterstützen können, ist es wichtig, dass jeder über die Besonderheiten deiner Behinderung informiert ist. Gehe am besten schon bei deiner Bewerbung offen damit um und erzähle, was dich besonders macht, wo du ggf. Unterstützungsbedarf hast und ob sowie welche speziellen Materialien oder Geräte du für die Arbeit benötigst. Betone aber auch, dass du gut auf die Ausbildung vorbereitet bist, du Unterstützung bekommst (z.B. durch die Agentur für Arbeit und das Integrationsamt) und dich deine Behinderung nicht daran hindern wird, einen tollen Beruf zu erlernen.

Wir wünschen dir viel Erfolg bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und einen guten Start in die Berufswelt!


Alles klar soweit?
Dann auf zur Ausbildungsplatz-Suche!

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