Open Hiring

Open Hiring in der Ausbildung – eine gute Idee?

Open Hiring | © adpic
von Judith am 09.04.2024

Was in den USA bereits in den 80er-Jahren begonnen wurde, ist hierzulande noch kaum jemandem ein Begriff. Dabei kann Open Hiring unter Umständen eine Lösung für Ihr Unternehmen sein, um Ausbildungsstellen zu besetzen. Wir erläutern in diesem Beitrag, was Open Hiring bedeutet, welche Vor- und Nachteile sich dabei ergeben können und ob auch Ihr Unternehmen durch Open Hiring das Recruiting effizienter gestalten kann.

Was ist Open Hiring?

Den Ursprung hat Open Hiring in den USA: Dort entschied sich in den 80er-Jahren die Greyston Bakery zu einem offenen Bewerbungsverfahren, um neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Bis heute ist sie damit im Recruiting erfolgreich. 
Beim Open Hiring wird auf vieles verzichtet, was normalerweise im Recruitingprozess zum Standard gehört: es gibt weder ein Vorstellungsgespräch noch eine vergleichende Auswahl unter den Bewerbern. Lediglich Ihre Stellenanzeige und ein Bewerbungsformular kommen zum Einsatz. Der erste Bewerber, der sich daraufhin bei Ihnen bewirbt, bekommt den Zuschlag bzw. die Stelle. 

Vorteile von Open Hiring

Das hört sich erstmal sehr einfach an. Ist es auch und bringt einige Vorteile mit sich:

  • Der wohl größte Vorteil beim Open Hiring sind Zeit- und Kostenersparnisse, da der Großteil des klassischen Auswahlverfahrens wegfällt und Ressourcen eingespart werden können.
  • Durch den geringen Aufwand für den Bewerber (kein Anschreiben formulieren, kein Vorstellungsgespräch) wird sich der Interessent eher für das Absenden des Bewerbungsformulars an Sie entscheiden, als für das klassische Bewerbungsverfahren bei vergleichbaren Mitbewerbern.
  • Bewusste, aber auch unbewusste Vorurteile gegenüber den Bewerbern entfallen.
  • Trägt den gesellschaftlichen Anforderungen bezüglich Inklusion und Diversität Rechnung.
  • Chance, unentdeckte Talente zu entdecken und zu fördern.
  • Stärkung des Employer Branding.

Nachteile von Open Hiring

Beim Open Hiring ist es ein bisschen so, als würde man die Katze im Sack kaufen. Sie geben dem Bewerber einen großen Vertrauensvorschuss. 
Im Worst Case passt der Bewerber auch nach der Einarbeitungszeit nicht zum Unternehmen und die Suche nach einem neuen Kandidaten geht von vorne los. Durch eine Nachrückerliste können Sie einem solchen Szenario entgegenwirken und für den Fall vorsorgen, dass sich der erste Bewerber kurzfristig gegen Ihr Unternehmen entscheidet. 
Wichtig ist auf jeden Fall, dass aus der Stellenanzeige sehr deutlich hervorgeht, wie der Bewerber sein sollte und welche Anforderungen die Stelle mit sich bringt.

Open Hiring für Ihren Ausbildungsplatz

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Bewerber für den Ausbildungsplatz gänzlich ungeeignet ist, ist trotz des vermeintlichen Griffs ins Blaue hinein eher gering. Der Bewerber ist auf Ihre Stellenanzeige aufmerksam geworden und hat sich bewusst bei Ihnen beworben. 
Vielleicht wäre der Bewerber im klassischen Auswahlverfahren irgendwann durch das Raster gefallen, entpuppt sich aber dank Open Hiring nach seiner Einstellung als Azubi mit viel Potenzial für Ihr Unternehmen.  

Ist mein Unternehmen für Open Hiring geeignet?

Wenn Sie einen Ausbildungsplatz anbieten, der für viele Bewerber geeignet ist, ist Open Hiring eine zeit- und kostengünstige Recruiting-Maßnahme, die Sie in Erwägung ziehen können. 
Suchen Sie bereits sehr lange nach einem passenden Azubi für Ihr Unternehmen und erhalten nur wenige Bewerbungen, kann Open Hiring ebenfalls eine gute Möglichkeit sein, Ihre offenen Ausbildungsstellen zu besetzen.

Haben Sie dagegen genaue Vorstellungen von Ihrem zukünftigen Azubi oder müssen bestimmte Ansprüche oder Mindestanforderungen auf jeden Fall erfüllt werden, lohnt es sich, etwas mehr Zeit und Geld in die Suche nach Ihrem Azubi zu investieren und den passendsten Bewerber für Ihr Unternehmen im klassischen Auswahlverfahren herauszufiltern. 
Ob ein klassisches Auswahlverfahren oder Open Hiring am besten geeignet ist, hängt also stark vom Unternehmen und der zu besetzenden Stelle ab. Wenn beide Verfahren für Ihren Betrieb unpassend erscheinen, kann auch eine Mischform aus beiden zum Erfolg bei der Suche nach Ihrem neuen Azubi führen. 
 

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