Mit Inklusion Mitarbeiter gewinnen
Wie Sie durch Inklusion motivierte Mitarbeiter für Ihr Unternehmen ausbilden können

Einen Menschen mit Behinderung auszubilden klingt im ersten Moment vielleicht nach mehr Arbeit und einem hohen Zeitaufwand. Bei genauerem Hinschauen überwiegen jedoch die Vorteile, von denen Sie und Ihr Unternehmen profitieren können. Welche das sind und was Sie bei der Ausbildung von Menschen mit Behinderungen beachten sollten, haben wir für Sie zusammengefasst:
Vorteile von Azubis mit Behinderung(en)
Arbeitgeber, die Azubis oder andere Mitarbeiter mit Behinderung beschäftigen, berichten häufig davon, dass diese Mitarbeiter eine hohe Motivation mitbringen und ihrer Arbeit engagiert nachgehen.
Die Integration Ihres Azubis führt zur Förderung von Sozialkompetenz innerhalb des Unternehmens. Ihre Mitarbeiter lernen nicht nur einen neuen Kollegen kennen, sondern auch seine Behinderung und den Umgang mit dieser. Damit einhergehend wird auch die Suche nach Lösungen gefördert, denn nicht immer passen die vorhandenen Strukturen und Lösungsschemata für die durchzuführenden Arbeiten und Aufgaben zu den Besonderheiten Ihres Azubis
Durch eine Einstiegsqualifizierung oder berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme werden die zukünftigen Azubis passgenau auf den Ausbildungsberuf vorbereitet. Die Inklusion eines Azubis in Ihrem Unternehmen wird zum Beispiel durch die Agentur für Arbeit finanziell gefördert.
Ihr Azubi hat gegebenenfalls Anspruch auf eine Ausbildungsassistenz. Dabei wird er von einer auf seine Besonderheiten spezialisierten Person betreut, die beispielsweise Gebärdensprache beherrscht, um die Kommunikation sicherzustellen. Der Assistenz müssen Sie als Arbeitgeber zustimmen, Sie sind jedoch nicht dazu verpflichtet. Da die Ausbildungsassistenz für einen unkomplizierten Ablauf der Ausbildung sorgen kann, ist die Zustimmung aber vorteilhaft.
Förderung von Inklusion für Unternehmen
Bei der Einstellung eines Azubis mit Behinderung stehen Ihnen und Ihrem Azubi verschiedene Förderungen seitens der Agentur für Arbeit und des Integrationsamtes zur Verfügung. Diese sind u.a.:
- Ausbildungsgeld
- Übergangsgeld
- Kosten für berufsvorbereitende und ausbildungsbegleitende Maßnahmen
- Zuschüsse zur Ausbildungsvergütung und den Sozialversicherungsbeiträgen
- Zuschüsse für Arbeitshilfen
- Zuschüsse zu Prüfungsgebühren
- Kostenübernahme für die Ausbildungsassistenz
- Investitionskosten (bei Schaffung neuer Ausbildungsplätze und deren behindertengerechter Einrichtung)
- Eingliederungszuschuss
Förderung von Inklusion im Unternehmen
Um den bestmöglichen Nutzen aus der Einstellung eines Azubis mit Behinderung in Ihrem Unternehmen zu ziehen, sollten Sie sich und Ihre Mitarbeiter im Vorfeld mit dem Azubi und dessen Behinderung auseinandersetzen und möglichst gemeinsam bzw. mithilfe der Assistenz schauen, wo Ihr Azubi Unterstützung benötigt und wie diese aussehen kann.
Fazit
Auch innerhalb der Gesellschaft kommt es mehr und mehr zu einem Umdenken. Behinderte Menschen erfahren mittlerweile deutlich mehr Anerkennung und ihre Möglichkeiten, sich beruflich zu verwirklichen, werden nicht mehr auf die Arbeit in Behindertenwerkstätten reduziert. Der Gesetzgeber unterstützt dieses Umdenken unter anderem durch die Einführung des Bundesteilhabegesetzes.
Die Einstellung eines Azubis mit Behinderung kann sich also positiv auf Ihr Image auswirken. Viel wichtiger ist jedoch, dass Sie Barrieren abbauen, die Gleichbehandlung aller Menschen fördern und es Ihrem Azubi ermöglichen, seinen Traum von einer Berufsausbildung zu verwirklichen. Und gleichzeitig gewinnen Sie einen motivierten, neuen Mitarbeiter für Ihr Unternehmen.