Sellcruiting
Was Sellcruiting ist und wie Sie es umsetzen können

Durch den bestehenden Fachkräftemangel und die gestiegenen Anforderungen von Bewerbern an die Unternehmen wird das Recruiting stetig anspruchsvoller. Wie Sie mit Sellcruiting nicht nur einen Trend für sich nutzen, sondern dadurch neue Auszubildende gewinnen können, haben wir für Sie im heutigen Artikel beleuchtet.
Was ist Sellcruiting?
Beim Sellcruiting kann man einen gewissen Vergleich zum Thema Essen ziehen: Sie können sich zum Abendessen eine schnelle Tiefkühlpizza im heimischen Backofen zubereiten, sich eine Pizza von einem Lieferdienst bringen lassen oder aber ihrem Stamm-Italiener einen Besuch abstatten und dort an einem schön gedeckten Tisch in entspannter Atmosphäre und mit gutem Service eine perfekt gebackene Pizza genießen. Bei welcher dieser drei Möglichkeiten läuft Ihnen das Wasser am meisten im Mund zusammen?
Ähnlich ist es beim Sellcruiting. Hier wird die ausgeschriebene Stelle den potenziellen Bewerbern richtig schmackhaft gemacht. Die Bewerber sind die Zielgruppe, die es zu untersuchen gilt, um deren Bedürfniserfüllung bereits in der Stellenanzeige anzusprechen und im Vorstellungsgespräch und dem weiteren Sellcruiting-Prozess dafür zu sorgen, dass der Bewerber die Stelle unbedingt haben möchte und Ihrem Unternehmen den Vorzug gibt.
Recruiting und Sellcruiting - Gemeinsamkeiten
Zum geeigneten Zeitpunkt auf die Benefits der ausgeschriebenen Stelle und des Unternehmens hinzuweisen, ist sowohl im Recruiting-, als auch im Sellcruitingprozess von großem Vorteil. Welche Benefits Sie anbieten können, ist in diesem Beitrag nachzulesen.
Recruiting und Sellcruiting - Unterschiede
Am Beispiel der Stellenausschreibung lassen sich die Unterschiede verdeutlichen: während im „normalen“ Recruitingprozess die Stellenausschreibung eher sachlich formuliert ist und die Tätigkeiten sowie Anforderungen des Stellenangebots beinhalten, geht es beim Sellcruiting darum, dem Bewerber die Stelle so ansprechend wie möglich zu verkaufen und auf den Interessenten einzugehen. Der potentielle Bewerber ist sozusagen der Kunde, der sich auf die ausgeschriebene Stelle (die Ware) bewerben (kaufen) soll.
War die Stellenausschreibung erfolgreich und es kommt zu einem Vorstellungsgespräch, wird im Sellcruiting der Ablauf umgedreht. Statt dem Kandidaten zunächst das Unternehmen und die Stelle (erneut) vorzustellen, ihn dann zu befragen und im Anschluss auf seine Fragen einzugehen, wird das Gespräch mit planvollen Fragen an den Bewerber begonnen, um mehr über seine individuellen Bedürfnisse herauszufinden und darauf im weiteren Verlauf gezielt einzugehen. Beispielsweise wäre interessant, was dem Kandidaten im Beruf (besonders) wichtig ist, um festzustellen, ob man im Gesprächsverlauf eher auf Dinge wie Gehalt und Firmenwagen oder auf Work-Life-Balance und das angenehme Betriebsklima zu sprechen kommen sollte.
Sellcruiting - Besonderheiten
Bei der Verbindung von Recruiting mit Vertriebselementen ist es wichtig, authentisch zu bleiben und die Anforderungen an die Kandidaten und die Besonderheiten der Stelle transparent zu gestalten. Allzu reißerische Formulierungen sind meist ebenso hinderlich wie das spätere Nichteinhalten von Versprechen, die im Bewerbungsprozess gemacht wurden.
Wichtig ist selbstverständlich auch, sich gesetzeskonform zu verhalten und sich im Sellcruiting z.B. im Rahmen des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (kurz: UWG) zu bewegen.